sehr früh in defoe’s roman wird robinson charakterisiert durch eine mit dem schicksal und den eigenen fähigkeiten hadernde selbsteinsicht: „but alas! for me to do wrong who never did right, was no great wonder“. nicht dass das seinen blick auf die gesellschaft geschärft hätte – er akzeptiert sich lediglich als noch nicht genügend gereift für diese gesellschaft, als taugenichts, der doch endlich zur ‚einsicht’ kommen sollte. das ändert sich nach seinem schiffbruch und erst recht nach der begegnung mit den wilden. freitag, der allerdings keine frei- und feiertage kennt, gibt ihm, robinson, durch das kolonialistische selbstvertrauen, das wunderlich schnell in ihm erwacht, auch gleich die identifikation mit seiner gesellschaft : wer sich auf die seite der macht ‚seiner’ gesellschaft schlägt, ist immer willkommen. der akt der subordination unter die eigene, machthabende gesellschaft vollzieht sich im repetieren der unterwerfung anderer: das könnte man auch verinnerlichung des machtdiskurses nennen. utopisch an dieser eroberung ist nicht einmal die befreiung des gefangenen und die weitergabe des abendländischen wissens an ihn – es findet eine schlichte unterwerfung statt: die eine kultur setzt sich durch. wie gerne hätte ich die geschichten freitags gehört : wie es so zu- und hegeht bei ihm zuhause. aber er muss ja froh sein, dass er, unter verlust seiner kulturellen identität zwar, sein leben ‚gewonnen’ hat. von hinter dem mond und von einem anderen planeten (devianzen): von der fremden welt auf der weissen landkarte – die fremden kulturen repräsentieren andere dimensionen ebenso wie die extraterristischen, deren existenz (materialisation?) schon in einer anderen dimension sein kann (erste, zweite, vierte dimension – was in den erzählungen etwas über die intelligenz aussagen soll (je mehr dimension desto gscheit, oh je!), nicht aber über die fassbarkeit der wesen) : ‚wer spricht’ : ‚schau trau wem’. lit.: daniel defoe: robinson cruose, 1719
[se:920704/070321]
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