2009-05-13

TROPENKOPF (THE INTREPID ADVENTURER) ((DER ENZYKLOPÄDIST))

der tropenkopfausflügler 1983 ((da gibts ja bald ein jubiläum zu feiern)) : hier in vordementem stadium (grössenwahn).
das volldemenzbild (nahaufnahme) habe ich im moment nicht zur hand.
so ist das leben: im nachhinein möcht ich manchmal im vornhinein auch schon da gewesen sein wo das nachhinein wirkt, aber so wie im vorhinein.
das ist auch in etwa alles, was mir philosophisch zu diesem bild einfällt. (dass die erde auch lebt, hab ich halt damals noch nicht gewusst - aber seit heute abend sind mir einige walgesänge in bezug auf magmatische subterrane bewegungen viel klarer interpretierbar geworden. lang lebe die hirnzelle, am liebsten: lang leben die gehirnzellen im verbund, noch viel lieber: ganz generell : weniger denkmäler. (das ist jetzt bewusst esoterisch gehalten, und das einfach nur drum, weil mir die welt manchmal als ein mysterium der ambulanzen erscheint (ambulare = lat. spazieren), auch im übertragenen sinn. (warum erscheinen ambulanzen (spazierer) in einer situation und nicht in einer anderen?)))

[se:020306/pix:83....]




























ich möchts ja gern interpretieren, das bild, vom visuellen her, vom hosenladen (pseudovaginal) bis zum lorbeerbusch, über hosenstösse und leder, von zigartette bis tropenhelm, von spritzkanne zu verhülltem lächeln. geht nicht. aber man kann ja auch von proust (geruch) über huxley (kleiderfalten) zu jean paul (coffeinüberdosis) zu leautaud (spritzkanne, katzenfutter) zu beckett (auch verloren am strand in tunesien) kommen. leider ist wenig zu sagen, wenn man von erschütternden reisen zurückkommt : die wörter sind noch nicht geprägt. eine schräge dissonanz, ein ungewörter fällt über mich herein. pfützen allda : laich und blitzflexion.

[se:090513]

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2009-05-12

GOTT (und ELVIS)

“elvis just left the building”, das ist eins – wohin weiss keiner. gott und elvis haben aber die gemeinsamkeit, dass sie mal tot sind, mal wieder leben. gesichtet werden sie immer wieder auf diesem planeten von menschen, die ihnen seelisch und geistig nahestehen, auch wenn sie nicht direkt verwandt oder befreundet sind.

emanationen und manifestationen ihrer, gottes und elvissens, präsenz sind von ferne eher wahrnehmbar : so hat mir m., ein mensch, dem ich oft im und um den coop, in dem ich meine diversien einkaufe, nicht unangenehm begegne, heute ein untrügliches ‚gott lebt’ manifest vorgeturnt, in seiner unverblümten, halt bitz sprachlich challenged, art und weise mit gesten und lauten (> motz el son > ezra pound). da steht er in kurzen hosen und dächlimütze, sonnenbrille auf dem scheitel, ganz hochsommer und badistimmung bei zwar wärmlicher luft aber doch gewitterhaftem wolkengedeck und zeigt in den himmel ‚ott!’ zeigt nochmals mit dem finger in den himmel, macht den scheibenwischergaga vor den augen, schüttelt den kopf, ‚schpinnt!’, macht die gebärde für viel trinken, dreht sich die nase rundherum, und trinkt nochmals kräftig mit nasendrehen, schüttelt den kopf ganz verwundert, ‚zu viel!’. dann lacht er aus vollem hals, ganz als ob er in ott einen guten freund gefunden hätte, mit dem er jetzt noch eins trinken geht. (wie gesagt, ‚elvis just left the building’ und hat mit dieser sache gar nichts zu tun.) er aber zupft seine kurze hose, schüttelt den kopf wolkenwärts und lacht, als hätt er grad den ganzen marc aurel verschluckt und zieht von dannen wie elvis wohl nie so fröhlich aus dem gebilde entschwunden ist.

[se:090511]

> doktor allwissend

2009-05-11

GROSSVATER

‚sehr interessant’, wie mein grossvater immer sagte, wenn er keine ahnung hatte von dem, was sein nachkommensgewusel von sich gab. manchmal war es auch nicht die ‚keine ahnung interessiertheit’ – dann wars das hörgerät, das er strategisch (oberst im generalstab, immerhin) geschickt einsetzte. heute bewundere ich ihn zu einem gewissen grad dafür (fürs nicht hören und ‚sehr interessant’ als schild, späte prävention : wenn man dann schon kinder nicht verhütet hat, dann doch die kollateralschäden nicht miterleiden) (und nur dafür: weil er sich angesichts des produkts seines fortpflanzungsdrangs schreckte (generationen! man stelle sich das vor: und alle reden!)) und ich bereue, dass ich ihm das damals nicht sagen konnte (ich war ja nur geräuschkulisse) : er hätte es gehört. so weise (wohl eher: schlau) war er, dass er selektionieren konnte. (bei alexander kluge, dem grossvater- und vaterforscher, stünde ‚selektionieren’ in capitals : dann sag ich, ganz mein grossvater, ‚sehr interessant’). das sind flickwerke an der eigenen erinnerung gemischt mit erinnerung an gelesenes, das führt dann direkt zur überwältigenden frage, die so banal immer wieder als represäntativ (interessant) für tausende am TV als resultat statt frage aufgewurschtelt wird: „die summe meines lebens“, oder, in büchern, noch geflickter und beschönigter: „ich habe gelebt“ – als ob die aus dem jenseits sprächen, die präsenilen deppen (im kopf schwirrt mir ‚ontodonten’ herum, ganz prädivuidial (auch kein wort mit eigener meinung), gebs mal bei wikipedia ein, weil ich doch sicher sein will, dass das die ausgestorbenen schwerbegriffigen sind, die ontodonten : nix da : „meintest du ‚ostfront’“ – nein, meinte ich nicht, kommt meinem grossvater aber doch nahe, auch wenn er 1914 aus russland ausgewiesen wurde, viel vor ostfront, da wurde noch französisch gesprochen in russland mit viel kulturellem westinteresse und dem fortschritt kapitalistischer prägung vertraut. die ‚soziale frage’ war nach seiner ausweisung, damit hatte er nichts zu tun, damals. die ostfront hat er in zürich erlebt : da hat er die zürcher ‚stadtfestung’ gebaut : 2.weltkrieg, züri ost! und dem general guisan vis a vis sitzen an einem tafelgedinner war auch nicht unpolitisch resp. adeldung für den bauernbuben, 14. kind aus ackererde. unfassbar : tellerwäschergeschichte, fast. nur schweizerisch, 1900 - 1950. das alles in einem leben! und dann sind noch die amerikaner auf dem mond gelandet, das durfte er auch noch erleben : toll! das wars dann, aber schön, gäll!). mein grossvater, der hat tagebuch geführt und fand doch einiges interessant. chappeau! hörgerät!

[se:020608/090511]






















seine eltern





















seine frau


















sein erstes kind (mit seiner frau)





















sein humor


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