journal intime, journal littéraire, journal à perdre : rien à gagné : it’s all fiction, but life is weirder than fiction : so let’s fake life with art. kraut und rüben : angebot und nachfrage.
i’m only pretending to be alive : but to be honest (as far as i can be) : sometimes i can’t distinguish life from fiction and i don’t give a frigging fart about it. who the triple F gives a quadruple F on anything stupid like that. who would care – whoever who is in his right mind that is – about a journal? who would take it as something more than a daily obsessional fart? wellwellwell : i do.
ich beginne mein journal, das ich jetzt halt so benenne, als 55 jähriger : eine schöne zahl, weit weg von den frühbeginnen anderer journalschreiber, die mühelos tag für tag vom zwölften lebensjahr bis zum ende aller tage aufgezeichnet haben. es gibt keinen grund, mich zu kümmern über die absenzen des täglichen notierens : ich habe immer wieder mal geschrieben, auch für mich als selbstethnographen (selbstvolksreporter), nicht relevantes. sammeln als obsession, selbstlebensammeln als überlebensstrategie : das ist mir brüchig verbunden. drum ist dieses journal eine geschichtsklitterung sondergleichen : es ist alles erfunden grad so wies passt. das ist plattitüde pur für jeden journalleser mit heutigem lesefundus : das verschwinden der fiktion und das wiederauftauchen der faktion wird sie aber sehr hart von dem sovermeinten auf den füssen stehen mit dem kopf auf den kopf ohne füsse stellen, bis sie wieder wissen, wo die füsse im kopf und der kopf im fuss stehen. es ist nicht ganz einfach, und niemand weiss, wo wessen kopf, herz und füsse ihn hintragen. so ist das, das mit meinem ganzneuerfundenem paradigmawechsel von „alleweltistfiktion“ zu „allesistfaktion“. also von maya und dekonstruktivismus direkt ins nirvana : graddorthin, wo allermensch im permaschlaf wacht und werkelt, was das zeux hält.
ich trüge jetzt durch die jahre : „von der wiiege bis zum graab“, wie adolf wölfli gesagt hat. es ist in jedem fall die selbe grundsituation : man hat worte gelernt, und setzt sie in eine reihenfolge. einige sprechen ab- und ausgewogen. ich schwafle. jeder schwafelt : jeder denkt, dass es halt sinn macht, das aufzuschreiben, was er grad schreibt. und jetzt aber los.
kraut und rüben.
theoretische ansätze (to be revised):
texte überarbeiten.
keine spontanen einträge veröffentlichen.
überarbeiten.
sprache als wunderliche knetmasse betrachten.
nie an die macht der sprache glauben.
schwafeln : direkt schreiben.
blahblah.
nichts erklären.
es ist wahr, dass es nur eine wahrheit gibt : nichts ist wahr, alles ist halt wie es ist : unerklärlich (aber das ist wahr).
die agnostiker und die mystiker sind der eigenen wahrheit auf der spur, siehe oben.
es ist alles unsinn, wenn man mit der folterzange fragt, siehe oben.
erster eintrag : (gefälscht)
070810:
heute habe ich diese wunderliche idee gehabt, doch noch ein tagebuch zu beginnen. es taugt zwar nichts (das tagebuch), und sie taugt auch nichts (die idee) : als konzept und mit inhaltlicher füllung ist das ein wunderlicher luftballon, der als schwimmblase mich über wasser hält oder über das erdenleben fliegen lässt. das taugt beides nicht. nur schon die sprache ist so kümmerlich bei mir, dass sie keine schwingen verleiht. so vieles müsste vergeben sein, dass der genius fliegt und die muse küsst : die gabe sich ver.
so, das ist es, was ich an zynismus (nein : ist pragmatisch, sehr : journal pur) grad ob habe. mehr mag ich nicht. ist alles sofort langweilig. alles andere taugt grad auch nichts.
„eine morphogenetische matrix“ hör ich grad am tv in einem film, in dem john travolta rumläuft. eine morphogenetische matrix. so, und gar nicht anders ist ein journal. genau.
so ein blödsinn!
ein journal ist das, was irgendwelche schreibwilligen täglich aufschreiben : zum beispiel mein grossvater, zum beispiel thomas mann, zum beispiel stendhal, zum beispiel paul leautaud, zum beispiel nicolas restif de la bretonne, zum beispiel die brüder goncourt, zum beispiel henri fédéric amiel, zum beispiel franz kafka, zum beispiel abertausende andere, die nie publiziert wurden : das kann man alles lesen oder auch nicht.
und dann : all die memoiren : lusus naturae könnte man denken : aber nein : ist alles wahr. möchte ich auch grad alles lesen. und : zum verdruss meiner selbst : ich kann meine eigenen nicht schreiben, ebensowenig, wie ich tagebuch schreiben kann. muss alles erfinden. also : frau josephine siebe hat mal ein buch geschrieben, das hiess „kasperle im kasperleland“ (und auch „kasperle auf burg himmelhoch“ und noch viele andere kasperlebücher) : das hat mich sehr beeindruckt, weil der kasperle ein wenig unkultiviert und subversiv war, so ganz relativ in seiner zeit – und als ich dann mal, so in der vierten klasse, meinem lehrer ein motziges „nee“, so wie kasperle, gesagt hab, hatte ich eins an den ohren, schnurgrad, aber pfiffig. weil mein lehrer noch ein lehrer war und kein pädagoge : ein kasperle von höheren gnaden, quasi. da waren mir die memoiren bitz vergangen, weil da konnte ich nicht so bluffen damit, nachher. und kein tagebuch. da fallen mir noch die engerlinge ein, die ich im kindergarten terminatormässig gejagt habe : aber auch da : ich hab noch kein tagebuch geführt – und in den memoiren geht da doch der authentizistische auch(sch)weissgeschmack ab. wieder : kein tagebuch.
das tagebuch hat, wie die memoiren, im nachhinein eine unübersehbare stringenz für die interpretatoren, die sich dann streiten, wer recht hat. der schreiber stirbt dann meistens so bitz allein dahin : das ist aber dann nur noch curriculum vitae †.
[se:070810]
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2 Kommentare:
Hi alle,
ich find es cool. Weiter so.
mtv awards
Guten Abend
Wir stimmen wieder absolut nicht überein mit der diesjährigen mtv 2010awards Entscheidung.
Bitte schaut vorbei auf unsere kleine Webumfrage
http://micropoll.com/t/KEcJnZBNrh
Lady Gaga kann doch wirklich nicht besser sein als KiSS
Diese Umfrage wird unterstützt von MTVawards 2010 sponsor femmestyle
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Nächstes Jahr 2011 muss wieder unbedingt besser werden.
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