2007-09-25

vogelhüüsli 1

Gibt es eine schönere Metapher für die kulturelle Überformung der Natur (nicht «der» Natur natürlich, sondern «unserer» Natur, dessen was wir als Natur verstehen, mit unserem immer schon vorgeformten Blick, der weiss, was er erwartet), gibt es also eine schönere Metapher für diese nie Natur gewesene Natur als das Vogelhüüsli? Es zeugt davon, dass wir etwas verstanden haben: Vögel brauchen einen Ort zum Nisten, einen geschützten Raum für ihren Nachwuchs. Und da wir Menschen ihm soviel wildes Territorium weggenommen haben, basteln wir ihm Ersatzschutzräume, Holzverschläge mit Dach, nette Wohnsitze zu ihrem und unserem Vergnügen, inklusive Zwitscher-Idylle vor dem Haus, wenn es mit der Zucht dann funktioniert. Durch einen minimalen technischen Eingriff, durch eine hölzerne Schnittstelle menschlicher und tierischer Triebe und Wünsche (wo ist die Grenze zwischen Trieb und Wunsch?) durch ein Naturspektakel mit Nachhilfe in Form eines menschenhüüsliähnlichen Vogelhüüsli hat sich unser evolutionistischer Kreis wieder geschlossen: Kultur als optimierte Natur. Und dann füttern.

[lh:070922]

und ja : wie schon oft erwähnt : vogelerhaltung dient der katzenerhaltung : 'und wen ich dann gestorben bin, dann möcht ich katzenfutter werden' - vielleicht wär ja auch eine längere reise möglich : über wurmiges, insektiges zum vogel, dann erst katz. aber in der katz möcht ich schon auftauchen : als spiritus incorrectus : schamlos frech. (auch wenn meine katzen täglich kotzen : ist alles wellt : gäll. und dann färbt alles wieder : auf papier : auch welt. wie könnt es schöner sein.) man möcht gar nichts erklärt haben (ausser als bettlektüre und zum amüsement) : aber so leben möcht ich schon.

[mvs:070924]

fehlt grad noch, kommt aber bald noch : bild des vogelhauses 'bauhaus'. ich habs gekauft : ist überzeugend gut in bezug auf bauhaus, inklusive bauhausvogelkasten am bauhausvogelkasten (joggelikalender für die natives) : aber!!! : an der rückseite des hauses ist ein gerosenwächsgitter : das ist nicht so ganz grad&korrekt, sowas an viereckig wild herum wachsendes möcht ich nicht - die vögel scheren sich wohl nicht, aber ich, als gradzürikonkreter (wenn ich dann einer wär) möcht das nicht - : also nehm ich das rosenwuchsgitterteil ab und streich die wand neu : weiss.

(ich hab doch noch etwas wichtiges über mainstreamkunst und art brut und art intellectuel oder so gesagt, wie sich doch der kunstbetrieb ein bitz sehr verschoben hat vom früher, also vom vielleicht noch ein bitz auf irgendwas menschliches bezogenes auf das finanzmarktuelle oder so, das ist aber bachab. leider, sag ich. was solls : recht geschiehts : ist alles wurst : auch mark dion (der künstler) meint schon, dass paläontologisch verwurstete frankfurterli kunst seien, und da die kunstrepräsentanten diese würschtels kaufen, muss es ja so sein. ((den mann=kunstenaare =grad wieder vergessen=sofort) das als kurznichtrezensions-, aber ganzverabscheu : zum represänt der arbeiten von mark dion, grad zu sehen im charles vögele kulturzentrum).)

und wers nicht glaubt, soll hingehen. wer nicht glaubt, hat die chance kunst zu machen. oder irgendwas gscheites. egal was, aber bitte bitz gscheit, wenns denn geht. ist relativ, immer, gäll. de stultitia, die ganze morosophie : die welt der fallensteller : davon mehr, immer wieder : auch von mir (heisst das jetzt eo ipso oder einfach : ich fall auch in alle fallen. - shut up.)

(biographische notiz : 'früher traffen sich alle ..., heute fallen wir ... : "nichts niemand nirgends nie")

> Natur / Kultur > bauhaus > urne > katzenfutter > art brut > art intellect'whatthefdoyouthinkimdoing' > art planet : 'hello : can you hear me?'

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