2008-06-09

HÜHNER EPIFANIE II

mein vater, der mit mir manchmal ernsthafte worte gesprochen hat, wenn ich es rückblickend betrachte, der aber sonst mein vater und schon sehr sich selbst war, halt bitz monoman und nicht auf die fortpflanzung und familienleben so ganz konzentriert und vorbereitet (und ich tu ihm ja sicher unrecht, aber er kann sich nicht mehr wehren) – egal : als groucho-marx-impersonator hat er mich immer sehr beeindruckt und er hat mich zum vaterseidank auch immer in alle marx-brothers-filme mitgenommen : frühe epiphanien, die nachhaltig (scheisswort das, ‚nachhaltig’ : ist alles kompost, nachher, mit ein bisschen glück, sonst ist es halt glow-in-the-dark für langelangezeit) bei mir fortwirken : also mein vater hat mir mal, als ich so in etwa sieben jahre alt war und allgemein als zeichnerisches wunderkind galt (was er halt glaubs weder wunderlich noch speziell fand, so als talent), gesagt, ganz im weisheitenvermitteln, von generation zu generation, also oral history von seinem chinesischen ur zu mir, respektive erzählt : es gab mal in china einen zeichner und einen kaiser. und der zeichner (wohl auch zeichnerisch begabt oder so, wenn er es schon bis zur audienz beim etc. geschafft hat) hat dem kaiser eine schöne zeichnung von einem huhn gezeigt. die hat sich der kaiser mal angeschaut und gesagt, dass er noch bitz arbeiten müsst, bis das huhn ein huhn wäre. also hat der zeichner sich bitz ernsthaft ans huhn gemacht und gezeichnet. und hat dreissig jahre lang hühner gezeichnet, bis er kapiert hat, wie ein huhn zu zeichnen ist. und dann war alles gut. seither zeichne ich katzen, bis mir die katze katze ist. falls dann eine zeichnung einer katze je eine katze sein kann.
das war wohl ein zen-spruch aus irgendeinem reclam-bändchen : aber so hat sich mein leben verändert. mein vater ist tot und ich bin keine katze. die katzen gleichen partout keinen hühnern. meine zeichnungen von katzen gleichen auch keinen katzen. mein vater gleicht sich auch nicht sehr, heute – mindestens nicht so sehr, wie er als groucho marx war, aber auch der ist ein bitz durchsichtiger geworden, in den kopien seiner filme.
und ich möchte, wenn ich dann gestorben bin, katzenfutter werden. (best before – see lid.)

[se:080609]

> geisteszustände > icons > verwechslung > kinder und namen > kinder überhaupt > und überhaupt > best before > geist und gemüse

ps: ein weiteres 'ewig ungleich ist was gleich erscheint' : (und halt auch gelächtergejammer zu blogbigbrethern (bbb)) : 'geist und gemüse' ist dem bbb nicht verständlich : weil er offenbar umlaute nicht versteht, lässt er sie einfach aus : so wird im link zu 'geist und gemüse', ganz backgroundlich, aus dem 'gemüse' eine 'gemse' : wie sehen dann kochrezepte aus : aus 'man nehme ein gemüse' wird 'man nehme eine gemse' - ja, woher? (kinderfragen an blogspot : warum? darum???) ich geh jetzt dahin und zeichne katzenfutter.

ICONS

diese schönen bilder, also diese reduziertbildli, die halt oft ein bisschen weniger schön sind als die felsritzungen von damals, als man noch nicht geschrieben hat, dafür noch zeichnen konnte, der eine oder die andere, die kommunikation suggerieren, sind auch in diversen sprachstämmen mit ihren dialekten und subdialekten zuhause. die bildsprache, das denken in bildern ist ebenso wie die verbale sprache babylonisch. und nicht überall denkt man in bildern so wie anderswo : schau an, auch bilddenken ist divers. (soviel auch zum ‚iconic turn’ : es ist immer schön, wenn die wissenschaft herausfindet, was fachleute schon längst wissen. es ist aber auch schön, wenn die wissenschaft etwas erklärt, was uns erschreckt : dann können wir ruhiger schlafen. nur die albe, die kommen so ungehobelt daher : in bildern, in wörtern : aber immer so perfid, dass man schweissgebadet aufwacht.)

was ich sagen wollte : ich wünsch mir einen pixionnaire, der fremdbilder in eigenbilder übersetzt, so annähernd wenigstens.





















ein dreirad, das vorne hinten kopf r(a)ede(r)t.























[se:080609]

> ideenleiter > i did > übersetzen > sternlifadä > deviation (kindernamen) > intended - realized

2008-06-04

URBI et ORBI

AUS STADT UND LAND
wenn dann mein kater buster zum hundersten mal mich an einem tag mit seinem ‚miau miau, miau’ begrüsst, sag ich dann „grüezzi, im momänt isch niemer dihei. wänn du mir“ etc. : ja, so sind die urbanen drauf. und der kater buster sitzt dann wieder für einige minuten auf die laptophülle, bis ihm wieder ein miau einfällt. wer weiss, vielleicht ist er auch superliterarisch drauf und möchte mir seine autobiographie diktieren, nur ich, wieder mal, versteh miau.


























[se:080604]

> kater murr